
Für ihr großartiges Engagement wurden heuer zum vierten Mal wieder viele Menschen aus dem Landkreis mit dem Klima- und Umweltpreis der Bürgerstiftung des Landkreises Fürstenfeldbruck ausgezeichnet.
Foto: Ruth Forrester
Klima- und Umweltpreis der Bürgerstiftung 2025
Die Gewinner des diesjährigen Klima- und Umweltpreises der Bürgerstiftung für den Landkreis Fürstenfeldbruck stehen fest. Auf den ersten Platz kam das Klimanetz Puchheim, den zweiten Platz belegte Turmgeflüster aus Fürstenfeldbruck, Platz drei ging an die Umweltvertretung Emmering. Außerdem gab es zwei Jugendpreise, einmal für die FOS / BOS und einmal für das Graf-Rasso-Gymnasium Fürstenfeldbruck. Biogas-Pionier Josef Seemüller aus Unterschweinbach wurde für sein Lebenswerk mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet.
Klimablogger Jan Hegenberg als Gastredner
Der Sparkassensaal in Fürstenfeldbruck war gut gefüllt, als Bürgerstiftungsvorstand Tobias Lexhaller die Gäste am 30. Oktober zur Preisverleihung des Klima- und Umweltpreises begrüßte. Auf die Veranstaltung eingestimmt wurden sie von Bestseller-Autor und Klimablogger Jan Hegenberg. Spitzfindig und fundiert recherchiert räumte er mit so manchem Scheinargument gegen den Klimaschutz auf. So sei China mit seinen Maßnahmen Europa inzwischen weit voraus, setze auf moderne erneuerbare Technologien und E-Mobilität. Es sei nicht nachvollziehbar, so Hegenberg, dass Deutschland nach wie vor an Verbrenner-Autos festhalte. Sie nutzen nur 25 Prozent der aufgewendeten Energie für den Vortrieb, 75 Prozent gingen über Abwärme verloren. Beim E-Auto sei das Verhältnis umgekehrt.
6000 Euro Preisgeld
Für den Klima- und Umweltpreis waren elf Bewerbungen eingegangen. „Die Wahl war nicht einfach“, betonte Tobias Lexhaller. Das habe er von der Jury erfahren. Ihr gehörten an: Susette Rohr, Sparkasse Fürstenfeldbruck, Ingrid Hügenell, Süddeutsche Zeitung, Jakob Matzke, Jugendkreisrat, Georg Tscharke, Umweltbeirat Stadt Fürstenfeldbruck, Andreas Weigand, Geschäftsführer Klima³ und Norbert Gebhard, Vorstand Bürgerstiftung. Letztendlich seien diejenigen zum Zuge gekommen, die die Ausschreibungskriterien am besten erfüllt hätten. Dazu gehörte, dass es sich um Projekte handeln sollte, die zum Thema Klima- und Umweltschutz oder Energiewende aufklären oder beitragen, Vorbildcharakter haben und zeigen, was sich erreichen lässt, wenn man gemeinsam anpackt. Das sei den Preisträgern eindrucksvoll gelungen, so Lexhaller. Die Jury freute sich, insgesamt 6000 Euro Preisgeld, gestiftet von der Sparkasse Fürstenfeldbruck, verteilen zu können.
50 Tonnen weniger CO2
Platz eins ging an das Klimanetz Puchheim. Hier hat sich eine Gruppe von Klimaschutzaktiven zum Ziel gesetzt aufzuzeigen, dass es ganz einfach sein kann CO2 zu sparen. Auf einer 2023 angelegten Homepage wurden Maßnahmen vorgestellt, zu denen sich Bürgerinnen und Bürger für ein Jahr selbst verpflichtet hatten. So hat das Klimanetz erreicht, dass über 50 Tonnen CO2 weniger in die Luft gingen.
Erlebniswochenende zum Thema Klimaschutz
Turmgeflüster aus Fürstenfeldbruck auf Platz 2 punktete mit einem Erlebniswochenende zum Thema Klimaschutz. Die Teilnehmer:innen konnten hier u.a. bei einem Planspiel herausfinden, wie sich Kapitalismus und Klimawandel gegenseitig bedingen.
Renaturierung des Tusculumgrabens
Die Umweltvertretung Emmering zeigte eindrucksvoll, was sich bewirken lässt, wenn engagierte Menschen sich zusammentun. Innerhalb von kurzer Zeit renaturierte die Gruppe den Tusculumgraben in Emmering, so dass sich das durch den Aushub zerstörte natürliche Gleichgewicht wieder zurückbilden kann.
Umweltsprecher:innen und Aktionstag
Die FOS / BOS Fürstenfeldbruck wurde für die Einführung von demokratisch gewählten Umweltsprecher:innen im Schuljahr 2024/25 mit einem Jugendpreis ausgezeichnet. Sie sind dafür verantwortlich, dass Nachhaltigkeitsthemen in den Klassen präsent bleiben und sich Schülerinnen und Schüler entsprechend verhalten.
Bildungstag zur nachhaltigen Entwicklung
Die Schüler:innen des Graf-Rasso-Gymnasiums wurden für ihren Aktionstag in den MINT-Fächern ausgezeichnet, den sie als Bildungstag für nachhaltige Entwicklung gestalteten: Sie richteten ein Repair-Café und eine Wertstoffsammelstelle ein, boten Informationen zur Ernährung der Zukunft und Experimente aus dem Klimakoffer und hatten den bekannten Physiker Harald Lesch zu einem Abschlussvortrag eingeladen. Mit ihrem Preisgeld wollen sie einen Schattenbaum auf dem Schulhof pflanzen.





